Catch your Dreams
Der Traumfänger ist wieder da – oder war er einfach nie weg? Wenn es aber um Eure Träume geht, bastelt Ihn doch selbst, es ist wirklich ganz einfach!
Die Geschichte hinter den Federn im Wind
Irgendwie kennen wir doch alle Traumfänger, sie kommen immer mal wieder, verschwinden dann wieder in der Versenkung, um dann nach ein paar Jahren wieder ganz hipp zu werden. Zur Zeit sogar als Ohrringe und für ganz mutige als Tattoo. Doch wir haben uns gefragt, woher kommt der Traumfänger eigentlich? Irgendwie indianisch muss es sein, und damit war das Wissen schon erschöpft. Wir haben also recherchiert und gelernt, dass es sich um eine Tradition der Ojibwe handelt, einem indigenen Stamm, der etwas nördlich der großen Seen beheimatet war. Also etwa zwischen Ontario und Quebec – heute.
Fängt er wirklich Träume?
Der Traumfänger soll also Träume fangen, die Albträume verfangen sich im Netz und werden dann bei Sonnenaufgang durch die Sonne neutralisiert. Der Ring hat ein Netz für eben diese schlechten Träume und ein Loch, um die guten Träume durchzulassen. An Federn sollen sie den Weg zurück zu den Schlafenden finden. Auch bei den Azteken soll es schon eine Art Traumfalle gegeben haben. Die Überlieferung ist, dass eine Mutter der Ojibwe den ersten Traumfänger bastelte, und das Kind seitdem selig schlummerte. Also ich persönlich schlafe nicht besser, und auch nicht schlechter. Aber ich freue mich sehr über die tollen Gegenstände, die ich nach und nach in den Traumfänger webe und an ihn hänge. Ist ja durchaus auch positiv … finde ich!
Wer macht denn den Traumfänger für wen?
Der Traumfänger ist ein Geschenk der Großeltern an ihre Enkel und wird selber gebaut und anschließend geweiht. Das mit der Weihe ist jetzt vielleicht nicht möglich, aber das mit dem Basteln – das geht wirklich im Handumdrehen, und schon habt Ihr einen sehr individuellen und persönlichen Gegenstand, der auch jederzeit noch erweitert werden kann. Ihr könnt also Eure Lieblingsmaterialien verwenden, es genau auf Eure Farben abstimmen und Erinnerungsstücke einweben. Ich denke, die Ojibwe hätten nichts dagegen. Und vielleicht müssen es auch nicht immer die Großeltern sein, es ist bestimmt auch schön, wenn Oma und Opa mal mit dem Enkel für ein kleines Geschwisterchen basteln, oder man den Traumfänger für sein eigenes Kind bastelt. Oder einfach für jemanden, den man richtig traumhaft findet … Ihr wisst schon, was ich meine!
Einen Traumfänger basteln
Bastelt Euren Traumfänger lieber selber, denn es sind Eure Träume, und Ihr habt wirklich die Chance, einen total individuellen Traumfänger zu haben. Wie in jedem DIY und Bastel-Blog auf yooyama betone ich auch dieses Mal: Ich bin eher unbegabt, in Werken in der Schule war ich deutlich unterdurchschnittlich, und in Kunst wurde ich nicht selten durch meine Mutter gerettet. Die hat nämlich Kunst studiert und meine einzige Chance war, dass sie sehr viel Verständnis für meine Versuche hatte. Also sehr sehr viel Verständnis. Unerschöpflich!
Also, es ist kinderleicht, Ihr schafft das – denn ich habe es auch geschafft!
Man nehme, die Zutaten für Euren Traumfänger
- Ein Ring
- Alte Buchseiten und Zeitungspapier
- Tapetenkleister
- Federn
- Band
- ganz viel Kleinkram – in unserem Fall Muscheln
Wir wollten einen schön großen Traumfänger haben, also haben wir zunächst nach einem schönen großen Ring gesucht – und am besten eignet sich ein Hula Hoop Reifen. Die gibt es in verschiedenen Größen, und man kann sie toll bekleben und individualisieren. Traditionell nutzt man Weidenzweige, die miteinander verwoben werden. Wenn Ihr dünne Zweige da haben solltet, nehmt sie auf alle Fälle. Dann fällt der Tapetenkleister weg. Wir müssen leider immer auf die urbane Jagd gehen und müssen die Sachen nachträglich verschönern.
Schritt 1: Der Tapetenkleister
Rührt wenig Tapetenkleister an, etwa ¾ Cup fertiger Kleister für einen handelübligen Hula Hoop Reifen reichen völlig – und ich habe nicht sparsam gekleistert. In Ermangelung eines schönen Holzreifens habe ich mich für einen wirklich hässlichen Hula Hoop Reifen entscheiden, der mit Glitzerfolie beklebt war. Die habe ich abgefummelt und die kleinen Steine, die dem Hula Hoop Reisen das Klappern geben, habe ich aus dem Reifen genommen. Sobald die Folie ab ist wisst Ihr, was ich meine. Ein toller Holzreifen wäre bei uns übrigens auch nature geblieben, aber ich habe keinen finden können. Den hätte ich nur mit Schulkreide geweisst.
Schritt 2: Das Papier
Jetzt nehmt ihr die alten Buchseiten und schneidet sie in kleine Stücke – eben groß genug, um gut um den Reifen geklebt zu werden. Die Breite sollte etwa 7 bis 8 cm sein. Kleistert das Papier gut ein und lasst es weich werden. Klebt den ganzen Reifen voll und tragt abschließend noch einmal eine dünne Schicht Tapetenkleister auf. Damit wird das Papier schön dicht und haltbar. Lasst es gut trocknen.
Schritt 3:
Spannt das Netz, dazu nutzt Ihr einen Faden Eurer Wahl. Wir haben zum Papier eine Paketschnur gewählt. Da wir später noch Muscheln befestigen wollen, unterstützt das den Beachlook – finden wir großartig! Unterteilt nun den Ring in elf Elemente. Ein kleiner Griff zum Taschenrechner sei hier absolut erlaubt. Rechnet auf dem Durchmesser den äußeren Umkreis aus. So? Und wer weiß noch, wie es geht?
JAAAA, es hat mit PIIII zu tun! Um genau zu sein ist es der
Durchmesser * π
Ja, und man kann den Taschenrechner im iPhone auf wissenschaftlich umstellen, dafür musst Ihr nur die Ausrichtungssperre deaktivieren.
Fangt mit Punkt 1 an und bindet dort den Faden gut fest, jetzt zählt Ihr vier Striche weiter nach rechts und befestigt das Band dort, zählt wieder 4 weiter, Band befestigen, 4 weiterzählen und so weiter. Irgendwann kommt Ihr beim Ausgangspunkt an und seid fertig! Erinnert Ihr Euch noch an diese kleinen Spiralisierungsmaler, die keinen Namen haben? Es funktioniert exakt so! Natürlich werdet Ihr überall andere Möglichkeiten und Ideen finden, mit Makrameetechniken ein Netz in den Ring zu spannen. Aber wir wollen bitte nicht übertreiben.
Im oberen Zentrum macht Ihr nun noch eine Befestigung und lasst die Enden des Bandes gut überstehen. Dann könnt Ihr dort auch noch Federn befestigen!
Schritt 4:
Vorbereiten der Federn und der anderen Anhänger. Wir haben uns für falsche Federn aus Bücherseiten entschieden. Dazu haben wir die Federn eingezeichnet, ausgeschnitten und an der Paketschnur befestigt. Dazu kommen mehrere Reihen Paketband mit Muscheln aus unseren ganzen Sammlungen. Bitte achtet darauf, dass nicht an jedem Strand Muscheln mitgenommen werden dürfen! Informiert Euch vorher genau. Dann müsst Ihr in die Muscheln kleine Löcher bohren, das erfordert vor allem Geduld, Durchhaltevermögen und einen Handbohrer, damit Euch die Muschelschalen nicht zwischen den Fingern zerbröseln. Arbeitet Euch langsam durch die Schale und arbeitet nicht zu nah am Rand.
Die hängenden Bänder sollten zwischen den vier unteren Sektionen angebracht werden. Aber arbeitet ruhig dicht, und Ihr könnt es auch noch ständig erweitern.
Schritt 5:
Aufhängen und losträumen!