Maritime Dekoration
oder “Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln gehen …”
… Segeln ist nämlich besonders schön. Als Kind habe ich meine Eltern in den Wahnsinn getrieben, das Ganze hat mit einer Schallplatte zu tun, die meine Mutter in den schönsten Pettycoatzeiten wohl geschenkt bekam.
… Segeln ist nämlich besonders schön. Als Kind habe ich meine Eltern in den Wahnsinn getrieben, das Ganze hat mit einer Schallplatte zu tun, die meine Mutter in den schönsten Pettycoatzeiten wohl geschenkt bekam. Jedenfalls behauptet sie das. „Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln gehen…!“ Ich war klein, sehr klein! Und ich liebte diese Platte. Häufig stand ich bereits sehr früh morgens auf, knabberte Knäckebrot im Wohnzimmer und hörte diese Platte. Immer und immer wieder. Hier und da im Wechsel mit “The Entertainer” von Scott Joplin – da gab mein Vater offen zu: es war seine. Er hatte sie gekauft.
Nun ist es vielleicht auch einfacher, zum Entertainer zu stehen als zu diesem Schlager.
Schlager in den Morgenstunden
Aber nun denn, ich liebte es! Ich saß direkt vor dem Plattenspieler, die Beine unter dem kleinen Schlitz unter dem Schränkchen und das Knäckebrot auf dem Plattenspieler. Jahre später musste ich mal den Antriebsriemen des Plattenspielers reparieren – man schneidet von einem Gummihandschuh etwa vier Zentimeter vom Rand entfernt einen kleinen Streifen ab, damit als Antriebsriemen lässt sich dieser Plattenspieler wunderbar im Takt halten – ich nahm den Plattenteller ab und fand einen letzten Knäckekrümel als Relikt meiner Kindheit. Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass es sich um einen klitzekleinen Knäckekrümel handelte.
Das kleine Spielschiff
Am Strand durfte ich dann immer mit einem kleinen Segelboot spielen, in den Prielen und kleinen selbstgebauten Kanälen. Ich liebte das kleine Schiff. Und trotzdem geriet es irgendwann einmal in Vergessenheit. Je älter ich wurde, desto mehr Spielsachen verschwanden aus meinem Leben. Irgendwie unbemerkt. Ich merkte es gar nicht wirklich, aber als wir Geschwister auf dem Speicher unsere Spielsachen für unseren ersten Neffen zusammentrugen, fand ich das Spielzeugschiff wieder. Und ich konnte es nicht meinem Neffen geben. Ich hoffe, er wird es mir verzeihen. Aber ich musste es mitnehmen, und heute ist es Bestandteil meiner Schiffsdekoration. Es erinnert mich an meine Urlaube am Meer und sicherlich auch an die Segeltouren mit einem süßen Sänger. Oder wenigstens einem Skipper.
Woher bekommt man das Material?
Ich habe auf einem kleinen Sideboard im Flur mein kleines Spielschiff mit einem anderen Schiff dekoriert und mit ein paar Muscheln abgerundet. Vielleicht ist das Sideboard auch eher eine niedrige Bank, aber auf alle Fälle ist da wirklich eine Menge Platz. Die Muscheln findet man ja nun an jedem Strand oder – wenn man sich für aufwendigere entscheidet – auch als Importware. Ich denke kaum, dass man eine Nautilus am Strand finden würde, und ich war nur einmal so in der Südsee, dass ich große Muscheln und Schnecken hätte finden können. Aber auch das war leider nicht so erfolgreich. Also, ich gebe offen zu, die dicken Muscheln und Schnecken sind käuflich erworben. Das Schwemmholz und die kleineren Gegenstände sammele ich aber immer bei einem ausgedehnten Strandspaziergang.
Das Geländer der Treppe unterstreicht ein bisschen den Schiffs-Charakter. Das Geländer ist extra in blau-weiß lackiert worden, und der rote Teppich erinnert ein bisschen an das Innere eines großen alten und sehr edlen Segelschiffes. Vielleicht an die Sea Cloud, jedenfalls bilde ich mir das ein.
Die richtige Befestigung
Das kleine Spielschiff hat natürlich einen echten Kiel, und damit hat man nicht die Möglichkeit, es wirklich aufzustellen. Als Kind habe ich den Kiel eigentlich nur für stundenlanges Kielholen von irgendwelchen Piraten benutzt, das habe ich großartig gefunden. Weil ich immer mit dem Piraten sympathisiert habe, und dieser das Kielholen selbstverständlich überlebte. Und danach das Schiff samt seiner Besatzung in seine Gewalt bringen konnte. Ich war ein großer Piratenfan!
Heute ist der Kiel der notwendige Ständer, den man benötigt. Und dabei behelfe ich mir mit einem meiner liebsten Haushaltshelfer: Patafix. Ein fimoartiges Matrial, mit dem man einfach alles festkleben und wieder abnehmen kann. Total praktisch. Brauche ich ständig, ich klebe alles damit fest. Kleine Vasen oder auch Figuren bleiben einfach sehr viel besser stehen als ohne. Wachs funktioniert auch ganz gut, aber es lässt sich nicht so schnell verarbeiten. Natürlich kann man auch einen eigenen Ständer basteln, aber wenn es mal schnell gehen muss…
Da war noch Platz auf dem Sideboard
Und dann war da noch Platz auf dem Sideboard, und der gehört ja nun einmal genutzt. Schön wäre ein schiffsartiges Windlicht oder eine schöne Glasboje. Aber im Augenblick besitze ich so etwas leider noch nicht. Ich benutze ein indonesisches Krupukgefäß. Eine alte Dose, in der Krupuk gelagert wird, damit es nicht unnötig anfeuchtet. Mal davon abgesehen, dass ich in diesem Gefäß sicher keinen Krupuk mehr lagern würde, ist es auch ein schönes Windlicht. Aber durch das Windlicht kann man auch schöne kleine Dekorationen darin sammeln. Irgendwann, nach ausreichend Strandspaziergängen, werde ich das Schwemmholz und die Muscheln darin sammeln.
Und wenn ich heute ein Kind wäre …,
dann würde ich die wundervollen Krima & Isa Sachen lieben und alle haben wollen! Was für ein Piratenschiff!!!