Möbel

Der Klassiker der Caféhausmöbel: Stuhl 04 von TON

Das Wiener Caféhaus ist nicht nur ein Ort für Kaffee und Kuchen, es ist ein Ort mit einem ganz besonderen Flair, als sei die Zeit stehen geblieben. Wenigstens ein bisschen. 

Wie Ihr wisst, bin ich ein großer Fan von Caféhäusern und Kaffee – von Kuchen ohnehin. Und genau aus diesem Grund bin ich natürlich auch besonders gerne in einem Kaffeehaus. Herrlich! Es riecht ein bisschen nach Zeitung, wo tut es das heute eigentlich noch? Normalerweise finde ich die Reduktion von bedrucktem Papier auch gut, aber hier und da finde ich eine gedruckte Tageszeitung doch durch nichts zu ersetzen. Es hat doch eine gewisse Gemütlichkeit, findet Ihr nicht?

Das Caféhausmöbel

Mit den Wiener Caféhäusern – oder wie es im Duden steht: Kaffeehäusern – verbinden wir nicht nur eine gewisse Gemütlichkeit, Zeit für eine ausgiebige Zeitungslektüre und einen wirklich guten Kaffee, sondern auch ein ganz bestimmtes Interieur: Das Caféhausmöbel. Und mit eben diesen Möbelstücken ist nur ein Name verbunden: Thonet. Es ist der Thonetstuhl, an den jeder sofort denkt. Und das ist alles andere als abwegig, denn niemand hat das Wiener Kaffeehauses so geprägt wie Thonet. Thonet ist also in einem Atemzug mit der Sachertorte zu nennen und vielleicht dem wunderbaren Café Demel unweit der Hofburg. Und dafür gibt es einen historischen Grund.

Das Kaffeehausmöbel, Café Daum und Thonet

Als im Jahre 1849 das Café Daum Stühle bei Thonet bestellte, konnte man noch lange nicht von einer Serienproduktion sprechen und sicher auch noch nicht von dieser Marke von Weltruhm, die sie schon seit 100 Jahren ist. Frau Daum wusste um den Ruf ihres erstklassigen Kaffeehauses und bestellte Sessel aus gebogenem Holz –  Bugholz, für das wir Thonet bis heute lieben! Das Café Daum am Kohlmarkt war also das erste öffentliche Lokal, das einheitlich komplett mit herrlichen Thonetstühlen ausgestattet wurde. Stuhl Nr. 4 ist ein ganz besonderes Modell mit einer aus einem Stück gebogenen Rückenlehne, in die zwei dünnere verschnörkelte Stäbe eingefasst werden. Es sieht nicht nur wunderschön aus, es ist auch noch wirklich ganz herrlich bequem, denn der Rücken wird von einer großen Fläche gestützt. Und diesen Stuhl gibt es bis heute – und auch mit Armlehnen.

Von der Kleinproduktion in die Serie

Wir haben Euch schon einmal erzählt, dass Michael Thonet seine Stühle für eine Serienproduktion ausgereift hat und bei seinem ganz großen Klassiker auf die optimale Füllung einer Seekiste geachtet hat. Und weil Stuhl 4 für Frau Daum so ein wunderschöner Stuhl war, so wurde selbstverständlich auch dieser für die Serienproduktion unter dem Namen Stuhl Nr. 14 ausgereift. Thonet Möbel als Kaffeehausbestuhlung einzusetzen, hat seine absolute Berechtigung. Weil sie eben leicht zu transportieren sind und dabei trotzdem stabil und formschön bleiben. Eine Kombination, die man bis heute eigentlich nur allzu häufig sucht. Und so breiteten sich Thonetmöbel wie ein Flächenbrand in Kaffeehäusern aus. Auf vielen zeitgenössischen Bildern wird nicht nur das Leben der Belle Epoche festgehalten, sondern auch das Interieur der damaligen Zeit – und damit nicht selten auch Thonet Möbel.

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